Liebe Mama,

ein neues Lebewesen bringt viel Veränderung mit sich – du spürst das, nicht wahr?

Rund um das große und transformierende Ereignis der Geburt dürfen Zweifel und Ängste da sein. Ja! Und es darf auch ganz anders sein – voller Vorfreude, Sinnlichkeit, Euphorie, Leichtigkeit und Feenstaub. ;)

Welche Geschichte auch immer du mitbringst, wie auch immer du diesen großen Shift erlebt hast – ein Ritual oder eine Zeremonie hilft immer, mit Altem abzuschließen und das Neue willkommen zu heißen.

Man spürt es: es braucht einen festlichen Akt, um etwas Besonderes willkommen zu heißen oder Altes zu verabschieden. Ein Beispiel aus unserem Kulturkreis, ist die Taufe. Viele Menschen haben ihre Verbindung zur Kirche aufgegeben und doch lassen sehr viele Eltern ihre Kinder taufen. Ein Abschied einer geliebten Person, ohne diese bei einer Begräbnisfeier zu ehren, fühlt sich doch seltsam oder „nicht richtig“ an.

Wir Menschen brauchen Rituale. Selbst im Alltag. Der morgentliche Kaffee oder Tee, die Yogapraxis, das Frühstück, auch das sind Rituale. Sie geben uns Struktur. Wissenschaftler meinen, sie sind so wichtig, da sie uns die Antwort auf die Frage geben: Wer bin ich? Wir werden uns bei Ritualen bewusst, dass wir Teil von etwas Größerem und Teil von einer Gemeinschaft sind.

Meinen ersten ganz bewussten Kontakt mit Ritualen und Zeremonien, hatte ich 2012 bei meiner ersten schamanische Ausbildung – Ritualheilung.

Es war ein großer Prozess der sich in mir auftat. Ich änderte danach Stück für Stück die täglichen Rituale in meinem Leben. Morgens, bevor ich noch zur Kaffeemaschine ging, öffnete ich das Fenster und atmete ein. Ich übte mich abends in Dankbarkeit bis mir die Augen zufielen. Nach Phasen emotionaler Up´s & Down´s feierte ich eine Zeremonie, um bildlich gesprochen, die Uhr auf 0 zu stellen.

2018, in Peru und bei Schladming am Dachstein, feierten wir als Gruppe einige Zeremonien mit einem Q´ero Heiler. Ich fühlte die unglaublich transformierende Kraft der gemeinschaftlichen Wünsche und Segnungen für uns, unsere Familien und unsere Erde. Es gab mir Hoffnung und eine Menge Trost, zu spüren, dass wir, so unterschiedlich wir scheinen mögen, doch alle sehr Ähnliches wünschen. Im meinem letzten Schwangerschaftsmonat, es war der 30. April 2020, feierte ich mit meinem Mann, den Beginn des Geburtszeitraumes. Wir entzündeten die Geburtskerze, räucherten und bedankten uns bei unseren Ahnen für die Möglichkeit genau hier und jetzt ein Kind in der Familie willkommen zu heißen.

Dies sind nur einige wenige Rituale und Zeremonien, die für mich in den letzten Jahren wirkten.

Spürst du schon den Wunsch bewusst zu feiern?

Für Schwangere biete ich die wunderschöne Blessingway Zeremonie der Navajo Indianer an. Sie ist unvergessliches Ereignis für den ganzen Frauenkreis.

Als heilsamen Abschluss für das Wochenbett und die Zeit der Schwangerschaft ist Rebozo Cerrada – „closing the bones“ eine wirkungsvolle und auf vielen Ebenen wirkende Zeremonie, die du dir schenken kannst. Der angenehme Druck über die Tücher auf den Körper und die Haut, wirkt sehr angenehm auf die vielleicht noch weichen Bänder, das Bindegewebe und die Knochen. Die Dunkelheit die durch die Tücher entsteht, bringt dich nach Innen, an deinen Kraftplatz. Dort wird deine Seele ganz von selbst heilen und abschließen.

Rebozo Cerrada ist auch für Männer und Frauen ohne Kinder sehr wirkungsvoll. Wir alle erleben in unserem Leben Achterbahnen der Gefühle und können es gut brauchen, in Achtsamkeit und Gewahrsein von sanften Tüchern gehalten zu werden.

Belly Binding, ist ein aus Malaysien stammendes Ritual für Wöchnerinnen, genannt Bengkung. Mit einem 15-17 Meter langen Baumwolltuch, wird der Bauch in einer bestimmten Technik zusammengebunden und Körper und Geist werden so gestützt. Dazu werde ich mal einen eigenen Artikel verfassen.

All diese Rituale und Zeremonien, sollen einen kraftvollen und selbst gestalteten Start in das neue Leben unterstützen. Denn, es wird nicht nur ein Kind geboren, sondern auch eine Mutter.